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Biologische Bereitschaft und klassische Konditionierung

Einleitung

Biologische Bereitschaft bezeichnet die angeborene Tendenz von Menschen und Tieren, Assoziationen zwischen bestimmten Reizen und Reaktionen zu bilden. Dieses Konzept spielt eine grundlegende Rolle beim Lernen, insbesondere beim Verständnis des Prozesses der klassischen Konditionierung.

Biologische Bereitschaft

Menschen und Tiere besitzen eine inhärente Neigung, bestimmte Assoziationen zwischen Reizen und Reaktionen zu bilden, was als biologische Bereitschaft bekannt ist. Diese inhärente Veranlagung ermöglicht die Bildung bestimmter Assoziationen leichter als andere. So neigen wir beispielsweise dazu, Ängste vor Dingen zu entwickeln, die eine Bedrohung für unser Überleben darstellen könnten, wie z. B. Höhen, Spinnen und Schlangen. Dies liegt daran, dass unsere Vorfahren, die schneller lernten, sich vor solchen Gefahren zu fürchten, eher überlebten und sich fortpflanzten.

Klassische Konditionierung ist eine Art des Lernens, bei der eine Assoziation zwischen einem bisher neutralen Reiz und einem Reiz gebildet wird, der auf natürliche Weise eine Reaktion auslöst. Der neutrale Reiz wird zum konditionierten Reiz (CS), während der natürlich auftretende Reiz zum unkonditionierten Reiz (US) wird. Der konditionierte Reiz löst schließlich eine konditionierte Reaktion (CR) aus, die der unkonditionierten Reaktion (UR) ähnelt.

Die biologische Bereitschaft kann die klassische Konditionierung erleichtern, indem sie die Bildung bestimmter Assoziationen erleichtert. Beispielsweise entwickeln wir eher eine Geschmacksaversion gegen ein Nahrungsmittel, wenn wir nach dem Verzehr krank werden. Diese Assoziation ist adaptiv, da sie uns hilft, potenziell schädliche Lebensmittel zu vermeiden.

Beispiele für biologische Bereitschaft in der klassischen Konditionierung

  1. Geschmacksaversion: Wir entwickeln eher eine Geschmacksaversion gegen ein Nahrungsmittel, wenn wir nach dem Verzehr krank werden. Dies liegt daran, dass uns die biologische Bereitschaft dazu veranlagt, von Natur aus Assoziationen zwischen Geschmäckern und Krankheiten zu bilden.

  2. Angstkonditionierung: Wir entwickeln eher eine Angst vor etwas, wenn wir ihm in einem bedrohlichen Kontext ausgesetzt sind. Wenn wir beispielsweise eine Schlange sehen und sie uns beißt, entwickeln wir wahrscheinlich eine Angst vor Schlangen.

  3. Sexuelle Erregung: Wir werden eher sexuell erregt, wenn wir auf bestimmte Reize reagieren, wie z. B. attraktive Gesichter oder Körper. Dies liegt daran, dass uns die biologische Bereitschaft dazu veranlagt, von Natur aus sexuell auf potenzielle Partner zu reagieren.

Fazit

Die biologische Bereitschaft ist ein grundlegender Aspekt des Lernens, der uns hilft, uns an unsere Umwelt anzupassen und zu überleben. Indem sie die Bildung bestimmter Assoziationen erleichtert, ermöglicht uns die biologische Bereitschaft, klassische Konditionen zu bilden und schnell und effektiv etwas über die Welt um uns herum zu lernen.

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