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Die emotionale Belastung, Therapeut zu sein: Die psychische Qual anderer aufnehmen

Als Therapeut zu arbeiten ist ein großes Privileg, kann aber auch einen erheblichen emotionalen Tribut fordern. Therapeuten fühlen sich oft aufgrund eigener Erfahrungen mit Schmerz und Leid zu diesem Bereich hingezogen. Diese persönliche Geschichte kann eine Quelle für Empathie und Einsicht sein, aber sie kann sie auch anfälliger dafür machen, die Emotionen ihrer Klienten aufzunehmen.

Als Therapeuten werden wir dazu ausgebildet, präsent und einfühlsam mit unseren Klienten zu sein und ohne Beurteilung Raum für ihren Schmerz und ihr Leid zu schaffen. Dies kann unglaublich herausfordernd sein, insbesondere wenn wir mit Klienten arbeiten, die ein schweres Trauma oder einen Verlust erlitten haben. Im Laufe der Zeit kann diese Exposition gegenüber anhaltendem emotionalem Stress zu Burnout, Mitgefühlsermüdung und sekundärem traumatischem Stress führen.

Therapeuten fühlen sich oft überfordert, erschöpft und sogar traumatisiert von den Geschichten, die sie hören. Für Therapeuten ist es wichtig, Selbstfürsorge zu betreiben, um ihr eigenes geistiges und emotionales Wohlbefinden zu schützen. Dazu gehören das Setzen von Grenzen, das Einlegen von Pausen und die Teilnahme an Aktivitäten, die uns nähren und wiederherstellen. Es bedeutet auch, Unterstützung von Kollegen, Supervisoren oder Therapeuten zu suchen, um unsere eigenen Reaktionen auf die Geschichten unserer Klienten zu verarbeiten.

Erkennen der Anzeichen dafür, dass man zu viel Schmerz absorbiert

Es ist wichtig, sich der Anzeichen dafür bewusst zu sein, dass wir zu viel Schmerz unserer Klienten aufnehmen. Dazu können ein Gefühl emotionaler Erschöpfung, Reizbarkeit oder Rückzug gehören. Wir können auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen oder Schlafstörungen erleben. Wenn wir diese Anzeichen bemerken, ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um sie anzugehen, bevor sie zu Burnout oder anderen Gesundheitsproblemen führen.

Strategien für die Selbstfürsorge

Es gibt viele Dinge, die Therapeuten tun können, um auf sich selbst aufzupassen und ein Burnout zu verhindern. Hier sind ein paar Vorschläge:

  • Setzen Sie klare Grenzen: Legen Sie klare Grenzen zwischen Ihrem Arbeits- und Privatleben fest. Das bedeutet, dass Sie außerhalb der Arbeitszeiten keine Arbeits-E-Mails überprüfen oder Anrufe entgegennehmen und nicht mit Freunden und Familie über die Arbeit sprechen.

  • Machen Sie Pausen: Machen Sie während des Tages regelmäßig Pausen, auch wenn es nur ein paar Minuten sind. Stehen Sie auf und bewegen Sie sich oder gehen Sie für etwas frische Luft nach draußen. Es kann auch hilfreich sein, einen Urlaub oder ein Sabbatical zu machen, um ein Burnout zu verhindern.

  • Nehmen Sie an Selbstpflegeaktivitäten teil: Nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Sie als entspannend und angenehm empfinden, wie z. B. Sport, Yoga, Meditation oder Zeit in der Natur. Diese Aktivitäten können helfen, Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

  • Suchen Sie Unterstützung: Sprechen Sie mit Ihren Kollegen, Supervisoren oder Therapeuten über Ihre Erfahrungen. Es kann hilfreich sein, Ihre Gefühle und Bedenken mit anderen zu teilen, die verstehen, was Sie durchmachen.

Durch das Praktizieren von Selbstfürsorge und die Suche nach Unterstützung können Therapeuten ihr eigenes geistiges und emotionales Wohlbefinden schützen und ihren Klienten weiterhin eine qualitativ hochwertige Betreuung bieten.

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