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Was ist der Mandela-Effekt? 20 Beispiele und Erklärungen

Der Mandela-Effekt ist eine Situation, in der sich eine große Gruppe von Menschen an ein Ereignis anders erinnert, als es tatsächlich stattgefunden hat. Fiona Broome prägte den Begriff im Jahr 2009, nachdem sie entdeckt hatte, dass viele Menschen, einschließlich ihrer selbst, glaubten, dass Nelson Mandela in den 1980er Jahren gestorben sei (er starb tatsächlich im Jahr 2013).

Der Mandela-Effekt: Was es ist

  • Der Mandela-Effekt ist ein Gruppenphänomen, bei dem sich viele Menschen an dasselbe Ereignis anders erinnern, als es tatsächlich stattgefunden hat.

  • Er ist nach Nelson Mandela, dem ehemaligen Präsidenten Südafrikas, benannt. Viele Menschen erinnern sich fälschlicherweise daran, dass er in den 1980er Jahren im Gefängnis verstorben ist, obwohl er tatsächlich im Jahr 2013 gestorben ist.

Ursprünge des Mandela-Effekts

  • Der Begriff „Mandela-Effekt“ wurde im Jahr 2009 von Fiona Broome geprägt, als sie eine Website erstellte, um ihre Beobachtungen des Phänomens zu dokumentieren.

  • Auf einer Konferenz diskutierte Broome mit anderen ihre Erinnerung an Nelson Mandelas Tod in einem südafrikanischen Gefängnis in den 1980er Jahren.

  • Nelson Mandela starb jedoch nicht in den 1980er Jahren im Gefängnis, sondern im Jahr 2013. Als Broome mit weiteren Menschen sprach, stellte sie fest, dass sie mit ihren Erinnerungen nicht allein war. Andere erzählten von Erinnerungen daran, wie sie über seinen Tod und eine Rede seiner Witwe berichteten.

  • Erstaunt darüber, dass sich viele Menschen an dasselbe Ereignis in so anschaulichen Details erinnern konnten, obwohl es nie stattgefunden hatte, startete Broome, ermutigt von ihrem Buchverlag, eine Website, um das, was sie den Mandela-Effekt nannte, und ähnliche Vorfälle zu diskutieren.

Bemerkenswerte Beispiele für den Mandela-Effekt

  • Heinrich VIII. isst einen Truthahnkeule: Ein weit verbreiteter Irrglaube ist ein Porträt von Heinrich VIII., das ihn zeigt, wie er einen Truthahnkeule hält oder isst, obwohl es ein solches Gemälde nicht gibt.

  • „Luke, ich bin dein Vater“: In Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück erinnern sich viele Menschen fälschlicherweise daran, dass Darth Vader „Luke, ich bin dein Vater“ sagt, anstatt die tatsächliche Zeile „Nein, ich bin dein Vater“.

  • „Spieglein, Spieglein an der Wand“: In Schneewittchen und die sieben Zwerge wird die ikonische Zeile oft falsch zitiert als „Spieglein, Spieglein an der Wand“ statt dem korrekten „Zauberspiegel an der Wand“.

  • Oscar Meyer oder Oscar Mayer?: Es gibt eine Debatte über die Schreibweise der beliebten Hot-Dog-Marke, wobei sich einige versehentlich an „Oscar Meyer“ statt an das korrekte „Oscar Mayer“ erinnern.

  • Lage von Neuseeland: Einige Personen erinnern sich fälschlicherweise daran, dass Neuseeland nordöstlich von Australien liegt und nicht an seinem tatsächlichen Standort im Südosten.

  • Berenstein Bears: Die Kinderbuchreihe „Die Berenstain Bears“ wird oft fälschlicherweise als „Die Berenstein Bears“ in Erinnerung behalten, wobei das „e“ das „a“ ersetzt.

  • Shazaam mit Sinbad in der Hauptrolle?: Es gibt eine kollektive falsche Erinnerung an einen Film namens „Shazaam“ mit dem Schauspieler/Comedian Sinbad in der Hauptrolle in den 1990er Jahren, obwohl ein solcher Film nie produziert wurde.

  • Pikachus schwarzspitzer Schwanz: Viele erinnern sich fälschlicherweise daran, dass Pikachu, ein Pokémon-Charakter, einen schwarzspitzen Schwanz hat, obwohl dieser tatsächlich einfarbig gelb ist.

  • Mickys Maus Hosenträger: Micky Maus wird oft fälschlicherweise daran erinnert, dass er Hosenträger trägt, aber das ursprüngliche Charakterdesign stellt ihn ohne solche dar.

  • Sally Fields berühmte Oscar-Rede: In Sally Fields Oscar-Dankesrede im Jahr 1985 wird sie fälschlicherweise mit den Worten zitiert „Ihr mögt mich, Ihr mögt mich wirklich!“, obwohl sie tatsächlich sagte: „Ich kann nicht leugnen, dass Ihr mich mögt, gerade jetzt, Ihr mögt mich.“

  • Looney Toons oder Looney Tunes?: Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass die Zeichentrickserie „Looney Toons“ heißt, anstatt das korrekte „Looney Tunes“.

  • Jiffy Erdnussbutter: Viele erinnern sich fälschlicherweise an eine Erdnussbuttermarke namens „Jiffy Erdnussbutter“, obwohl es tatsächlich „Jif“ heißt.

  • Der Schwanz von George dem Neugierigen: George der Neugierige, die beliebte Kinderbuchfigur, wird oft fälschlicherweise daran erinnert, dass er einen Schwanz hat, obwohl er in Wirklichkeit keinen hat.

  • Fruit Loops oder Fruit Loops?: Die Frühstücksflockenmarke von Kellogg wird oft fälschlicherweise als „Fruit Loops“ anstelle der richtigen Schreibweise „Froot Loops“ in Erinnerung behalten.

  • Logo von Fruit of the Loom: Das Logo von Fruit of the Loom wird oft fälschlicherweise als ein Füllhorn hinter den Früchten in Erinnerung behalten, obwohl es tatsächlich kein Füllhorn im Logo gibt.

  • Was ist C-3POs Bein?: In Star Wars wird C-3PO häufig fälschlicherweise daran erinnert, dass er ein rechtes goldenes Bein hat, aber in Wirklichkeit ist sein rechtes Bein silber.

  • „Spiel‘s nochmal, Sam“… Oder doch nicht: In dem Film „Casablanca“ wird die berühmte Zeile „Spiel‘s nochmal, Sam“ fälschlicherweise in Erinnerung behalten, da die eigentliche Zeile „Spiel’s einmal, Sam“ lautet.

  • „Es ist ein wunderschöner Tag… Wo?: Die Eröffnungszeile von Fred Rogers' Show „Mister Rogers‘ Neighborhood“ wird oft fälschlicherweise als „Es ist ein wunderschöner Tag in der Nachbarschaft“ anstelle des korrekten „Es ist ein wunderschöner Tag in dieser Nachbarschaft“ in Erinnerung behalten.

  • Mr. Monopolys Monokel: Mr. Monopoly, das Maskottchen des Monopoly-Brettspiels, wird oft fälschlicherweise als mit einem Monokel dargestellt, obwohl er in Wirklichkeit keines trägt.

Gründe für den Mandela-Effekt

  • Falsche Erinnerungen: Unvollkommene Erinnerung, Konfabulation und irreführende Informationen nach dem Ereignis tragen zu falschen Erinnerungen bei.

  • Konfabulation: Konfabulation ist ein Phänomen, bei dem das Gehirn Erinnerungslücken mit erfundenen Details füllt, was zu falschen Erinnerungen führt.

  • Irreführende Informationen nach dem Ereignis: Informationen, die nach einem Ereignis auftauchen, können die Erinnerungen an dieses Ereignis verändern oder verfälschen.

  • Priming: Der Prozess der Exposition gegenüber bestimmten Hinweisen oder Informationen, die die spätere Erinnerungserinnerung beeinflussen, wird als Priming bezeichnet.

  • Einfluss des Internets: Die Verbreitung falscher Informationen online kann zur Entstehung und Verstärkung falscher Erinnerungen beitragen.

Schlussfolgerung

Der Mandela-Effekt bleibt ein faszinierendes Phänomen, das immer noch diskutiert und erforscht wird. Obwohl es keine einzelne Erklärung gibt, die alle Fälle des Effekts vollständig erklärt, deutet das aktuelle Verständnis darauf hin, dass es sich wahrscheinlich um eine Kombination von Faktoren handelt, wie z. B. falsche Erinnerungen, Konfabulation, irreführende Informationen nach dem Ereignis und den Einfluss des Internets.

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