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Sicherheitsplan bei Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die in diesem Artikel präsentierten Informationen können für manche Menschen triggernd sein. Wenn du Selbstmordgedanken hast, wende dich an die National Suicide Prevention Lifeline unter 988, um Unterstützung und Hilfe von einem geschulten Berater zu erhalten. Wenn du oder eine geliebte Person in unmittelbarer Gefahr seid, rufe den Notruf 112 an. Weitere Ressourcen für psychische Gesundheit findest du in unserer National Helpline Database.

Die Entwicklung eines gut strukturierten Sicherheitsplans ist eine entscheidende Komponente bei der Behandlung einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPD). Menschen mit BPD haben ein erhöhtes Risiko, Selbstmord zu versuchen oder sich an anderen risikoreichen Aktivitäten zu beteiligen. Ohne einen Sicherheitsplan besteht die Gefahr, dass du dir selbst oder anderen Schaden zufügst. Ein umfassender Sicherheitsplan kann diese Risiken mindern und die Wahrscheinlichkeit impulsiver Entscheidungen mit schwerwiegenden Folgen verringern.

Dieser Artikel bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erstellen eines klaren und gründlichen Sicherheitsplans. Es ist wichtig, diesen Plan im Voraus vorzubereiten und nicht erst während eines psychischen Notfalls.

  1. Beziehe deinen Therapeuten mit ein:

Wenn du eine Therapie gegen BPD machst, besprich die Entwicklung eines Sicherheitsplans mit deinem Therapeuten. Er kann wertvolle Einblicke geben, den Plan an deine spezifische Situation anpassen und zusätzliche Elemente empfehlen, die du aufnehmen solltest.

Wenn du keinen Therapeuten hast, solltest du dir überlegen, einen zu finden. Eine Therapie ist eine ausgezeichnete Investition in die Erhaltung und Verbesserung deines emotionalen Wohlbefindens, genauso wie regelmäßige medizinische Vorsorgeuntersuchungen wichtig für deine körperliche Gesundheit sind.

  1. Bewerte deine Verhaltensweisen:

Analysiere in Zusammenarbeit mit deinem Therapeuten sorgfältig deine Verhaltensweisen und identifiziere diejenigen, die potenzielle Gefahren darstellen, einschließlich:

  • Suizidgedanken, egal wie flüchtig
  • Impulse zur Selbstverletzung
  • Absichten, anderen zu schaden
  • Gewaltbereitschaft

Das Ziel ist es, die Verhaltensweisen zu identifizieren, die dein Sicherheitsplan ansprechen soll.

Bewerte außerdem Faktoren, die dein Risiko erhöhen können, Selbstmord zu begehen oder anderen zu schaden, wie z. B. der Zugang zu Waffen oder potenziell schädlichen Medikamenten.

Wenn nötig, kann dein Arzt dazu beitragen, diese Risiken zu minimieren, indem er deine Waffen vorübergehend wegschließt oder Medikamente in kleineren Mengen verschreibt.

  1. Identifiziere Auslöser:

Wenn du die Verhaltensweisen und Symptome identifiziert hast, die dich gefährden, solltest du die spezifischen Ereignisse, Situationen, Personen, Gedanken oder Emotionen ermitteln, die diese Verhaltensweisen oder Symptome auslösen.

Beispielsweise erleben viele Menschen mit BPD eine Verlassenheitsempfindlichkeit, was während wahrgenommener oder tatsächlicher Verlassenheitserfahrungen zu intensiver emotionaler Belastung führt. Für sie könnten diese Erfahrungen Selbstmordgedanken oder Absichten, anderen zu schaden, auslösen.

Erstelle eine Liste dieser Auslöser, um einen Einblick zu erhalten, was möglicherweise schädliche Verhaltensweisen auslösen könnte.

  1. Pflege Bewältigungsressourcen:

Jetzt solltest du Möglichkeiten finden, auf deine Auslöser auf eine Weise zu reagieren, die deine Sicherheit gewährleistet. Diese dienen als Bewältigungsressourcen, die du einsetzt, bevor sich deine Symptome zu einer psychischen Krise ausweiten.

Erstelle eine Liste effektiver Bewältigungsstrategien für BPD, die dir bekannt sind und die du als hilfreich empfunden hast. Diese Liste kann Folgendes enthalten:

  • Achtsamkeitsmeditation
  • Die Notfallkontaktnummer deines Therapeuten
  • Ein Verzeichnis von psychiatrischen Notfallkliniken und Krankenhausnotaufnahmen
  • Die National Suicide Hotline (1-800-273-8255)

  • Dokumentiere deinen Sicherheitsplan:

Fasse alle gesammelten Informationen in einem strukturierten Sicherheitsplan zusammen. Dieser Plan sollte Folgendes enthalten:

  • Eine Liste deiner Risikoverhaltensweisen
  • Auslöser für jedes Risikoverhalten
  • Bewältigungsstrategien, die anzuwenden sind, bevor sich die Symptome verschlimmern
  • Notfallmaßnahmen, die zu ergreifen sind, wenn die Bewältigungsstrategien die Krise nicht mildern

Stelle sicher, dass du für jedes Risikoverhalten einen detaillierten Maßnahmenplan hast.

  1. Setze dich für deinen Sicherheitsplan ein:

Der letzte Schritt besteht darin, sich an deinen Sicherheitsplan zu halten. Dazu gehört:

  • Ein persönliches Versprechen, dich bei Bedarf an den Plan zu halten
  • Dich jemandem gegenüber mündlich zu verpflichten, dass du den Plan befolgen wirst

Indem du diese Schritte unternimmst, übernimmst du die Kontrolle über dein Wohlbefinden und verringerst das Risiko, schädliche Verhaltensweisen zu zeigen.

Denke daran, dass ein Sicherheitsplan ein dynamisches Werkzeug ist, das sich mit deinen Umständen und Symptomen weiterentwickeln kann. Überprüfe und aktualisiere deinen Plan regelmäßig in Absprache mit deinem Therapeuten, um sicherzustellen, dass er wirksam und relevant bleibt.

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