Kräuterheilmittel erfreuen sich als alternative Behandlungsmethoden für Angststörungen wie Zwangsstörungen (OCD) wachsender Beliebtheit. Es ist wichtig, die wissenschaftlichen Erkenntnisse unter Berücksichtigung der Forschungsqualität und -konsistenz, möglicher Nebenwirkungen und Sicherheitsbedenken zu bewerten.
Standardisierte Form: Studien mit nicht standardisierten Heilkräutern können unterschiedliche chemische Komponenten aufweisen. Eine genaue Pflanzenidentifizierung und die Angabe der Wirkstoffe sind unerlässlich.
Placebo-Kontrolle: Studien sollten eine Placebo-Behandlungsgruppe einschließen, um festzustellen, ob die eigentliche Kräuterbehandlung eine Wirkung hatte oder nicht.
Doppelblindstudien: Eine unabhängige Zuordnung der Teilnehmer zu Behandlungs- oder Placebogruppen minimiert Verzerrungen aufgrund der Erwartungen von Forschern oder Teilnehmern.
Johanniskraut:
Johanniskraut (Hypericum perforatum) wird in Europa häufig bei Stimmungs- und Angststörungen eingesetzt.
Obwohl es als Alternative für Zwangsstörungen vorgeschlagen wurde, sind die Beweise begrenzt.
Einige Studien haben gemischte Ergebnisse gezeigt, aber es fehlen geeignete Kontrollen für den Placebo-Effekt.
Eine randomisierte kontrollierte Studie fand keinen signifikanten Unterschied zwischen Johanniskraut und Placebo bei der Reduzierung von Zwangssymptomen.
Nebenwirkungen können Magen-Darm-Probleme, Schwindel und potenzielle Wechselwirkungen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten sein.
Mariendistel:
Mariendistel (Silybum marianum) wird seit langem zu medizinischen Zwecken verwendet.
Eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie ergab keinen signifikanten Unterschied zwischen Mariendistelextrakt und dem Antidepressivum Prozac bei der Behandlung von Zwangssymptomen.
N-Acetylcystein:
Eine Studie mit einer Einzelperson deutete darauf hin, dass N-Acetylcystein die Wirkung von SSRI-Medikamenten bei der Verringerung von Zwangssymptomen verstärken kann.
Weitere Forschung ist erforderlich, um diesen Befund zu bestätigen.
5-HTP und Inositol:
Kräuter wie 5-Hydroxytryptophan (5-HTP) und Inositol zielen auf Bahnen ab, die mit Zwangsstörungen in Zusammenhang stehen.
Es fehlen jedoch Belege für ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Zwangsstörungen.
Kava (Piper Methysticum):
Kava ist ein wässriger Kräuterextrakt, der zur Verringerung von Angst und nervöser Anspannung verwendet wird.
Es stimuliert die Produktion von Serotonin und Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und fördert so die Gelassenheit.
Kava wird während der Stillzeit oder Schwangerschaft nicht empfohlen und kann bei manchen Menschen Nebenwirkungen wie Hautausschlag, Magen-Darm-Probleme und Leberschäden hervorrufen.
Kräuterheilmittel können bei manchen Menschen unangenehme oder gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen.
Sie können mit verschreibungspflichtigen Medikamenten interagieren und zu potenziell schädlichen Wechselwirkungen führen.
Konsultieren Sie Ihren behandelnden Arzt, bevor Sie Kräuterbehandlungen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten kombinieren.
Lebensstilinterventionen wie Achtsamkeitsmeditation, Akupunktur und Yoga können bei der Reduzierung von Zwangssymptomen wirksam sein.
Klinische Studien zu diesen Interventionen sind begrenzt, aber sie haben im Allgemeinen weniger Nebenwirkungen als verschreibungspflichtige Medikamente oder pflanzliche Heilmittel.