Konditionierte Löschung beschreibt in der Psychologie die allmähliche Abschwächung einer konditionierten Reaktion, die schließlich dazu führt, dass das Verhalten nachlässt oder verschwindet. Mit anderen Worten, das konditionierte Verhalten hört auf.
Klassische Konditionierung: Wenn ein konditionierter Stimulus allein ohne einen unkonditionierten Stimulus präsentiert wird, wird die konditionierte Reaktion schließlich aufhören. Beispielsweise zeigte Pawlows Hundeexperiment, dass, als die Glocke (konditionierter Stimulus) ohne Futter (unkonditionierter Stimulus) präsentiert wurde, die Speichelreaktion (konditionierte Reaktion) schließlich erlosch.
Operante Konditionierung: Löschung tritt auf, wenn eine Reaktion nach einem diskriminierenden Stimulus nicht mehr verstärkt wird. B.F. Skinner beobachtete dieses Phänomen, als eine Ratte weiterhin einen Hebel drückte, um Futter zu bekommen, nachdem der Futterspender verklemmt war. Das Verhalten ließ schließlich nach und verschwand.
Laborrattenexperiment: Wenn ein Forscher aufhört, Futterpellets zu liefern, nachdem eine Ratte eine Taste drückt, wird die Ratte zunächst weiterhin die Taste drücken, aber schließlich aufgrund des Fehlens von Verstärkung aufhören.
Konditionierte Geschmacksaversionen: Eine Geschmacksaversion, die sich nach dem Verzehr von Eiscreme und Übelkeit entwickelt hat, kann durch allmähliche Exposition gegenüber kleinen Mengen Eiscreme ohne Übelkeit überwunden werden, was zum Erlöschen der Aversion führt.
Spontane Erholung: Wenn man nach dem Erlöschen einer Reaktion Zeit verstreichen lässt, kann die Reaktion plötzlich wieder auftreten.
Partielle Verstärkung: Skinner fand heraus, dass die Verstärkung eines Verhaltens nach einem partiellen Zeitplan (z. B. nur nach einer bestimmten Anzahl von Reaktionen) es widerstandsfähiger gegen die Löschung macht.
Stärke der Konditionierung: Je länger und stärker die Konditionierung, desto widerstandsfähiger ist ein Verhalten möglicherweise gegen Löschung.
Habituation: Wiederholte Exposition gegenüber einem konditionierten Reiz kann zu Habituation führen, was es weniger wahrscheinlich macht, dass er eine Reaktion hervorruft und schließlich zu Löschung führt.
Persönlichkeitsfaktoren: Individuelle Faktoren wie Angst können die Rate der Löschung beeinflussen, wobei ängstlichere Personen eine langsamere Löschung von Angstreaktionen zeigen.