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Die Schachter-Singer-Theorie zum Zweifaktorenmodell der Emotionen

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Einleitung:

  • Die Schachter-Singer-Zweifaktoren-Theorie der Emotionen postuliert, dass Emotionen sowohl aus physiologischer Erregung als auch aus der kognitiven Kennzeichnung dieser Erregung resultieren.

Kernkomponenten und emotionaler Prozess:

  1. Physiologische Erregung: Emotionen beginnen mit einer durch innere oder äußere Reize ausgelösten Erregung, die zu körperlichen Veränderungen wie erhöhter Herzfrequenz, Muskelspannung und Schwitzen führt.

  2. Kognitive Kennzeichnung: Die emotionale Erfahrung tritt ein, wenn das Individuum die physiologische Erregung interpretiert und kennzeichnet und ihr eine bestimmte Emotion zuweist, basierend auf der Situation, der vergangenen Erfahrung und kulturellen Hinweisen.

  3. Emotionserfahrung: Die Verschmelzung von physiologischer Erregung und kognitiver Kennzeichnung führt zu der bewussten Erfahrung einer bestimmten Emotion, wie z. B. Glück, Traurigkeit oder Zorn.

Belege und Experimente:

  • Epinephrin-Studie: In einem wegweisenden Experiment wurden den Teilnehmern Epinephrin (ein Erregung erzeugendes Hormon) injiziert und sie dann Situationen ausgesetzt, die entweder als furchteinflößend oder humorvoll beschrieben wurden, was zeigt, dass die subjektive Kennzeichnung die emotionale Erfahrung beeinflusst.

Kritik und alternative Theorien:

  1. Mangel an Spezifität: Kritiker argumentieren, dass physiologische Erregung nicht spezifisch für Emotionen ist, was die Kennzeichnung zum Schlüsselfaktor macht und die integrale Rolle der Erregung bei emotionalen Erfahrungen herunterspielt.

  2. Kognitive Dominanz: Kritiker argumentieren, dass die Theorie die Kognition überbetont und die Rolle biologischer und angeborener emotionaler Reaktionen übersieht.

  3. Alternative Theorien: Theorien wie die James-Lange-Theorie und die kognitive Bewertungstheorie bieten andere Perspektiven auf die Beziehung zwischen Emotionen und physiologischer Erregung.

Zusammenfassung:

  • Die Schachter-Singer-Zweifaktoren-Theorie bietet einen Rahmen, um Emotionen als eine Kombination aus physiologischer Erregung und kognitiver Kennzeichnung zu verstehen. Obwohl sie kritisiert wurde, bleibt sie einflussreich für das Studium emotionaler Prozesse und trägt dazu bei, unser Verständnis des Zusammenspiels von körperlichen Reaktionen und kognitiven Interpretationen bei emotionalen Erfahrungen zu präzisieren.
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