Die vermeidend-restriktive Nahrungsaufnahme-Störung (ARFID) ist eine schwere Essstörung, die durch eine anhaltende Einschränkung der Nahrungsaufnahme gekennzeichnet ist und zu erheblichem Gewichtsverlust, Mangelernährung oder funktionellen Beeinträchtigungen führt. Das Verständnis von ARFID und das Ergreifen geeigneter Schritte zur Genesung sind für die Betroffenen und ihre Angehörigen unerlässlich.
Symptome
Andauernde Einschränkung der Nahrungsaufnahme aufgrund sensorischer Eigenschaften, Angst vor aversiven Konsequenzen, mangelndes Interesse am Essen oder andere Faktoren.
Gewichtsverlust oder Ausbleiben der erwarteten Gewichtszunahme bei Kindern.
Nährstoffmangel.
Abhängigkeit von Sondenernährung oder Nahrungsergänzungsmitteln.
Beeinträchtigungen des psychosozialen Funktionierens.
Ursachen
Die genaue Ursache von ARFID ist unbekannt, es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, psychologischen und umweltbedingten Faktoren beteiligt ist:
Genetik: Studien deuten auf einen möglichen genetischen Zusammenhang hin, wobei ein höheres Risiko bei Personen mit einer Familiengeschichte von ARFID besteht.
Psychologie: Angstzustände, Depressionen und Traumata können zur Entwicklung von ARFID beitragen.
Umwelt: Negative Erfahrungen im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln, wie z. B. Ersticken oder Erbrechen, können ARFID auslösen.
Arten von ARFID
Typ Nahrungsvermeidung: Andauernde Vermeidung bestimmter Lebensmittel aufgrund sensorischer Eigenschaften, Angst vor aversiven Konsequenzen oder mangelndem Interesse.
Typ restriktives Essen: Begrenzte Auswahl an akzeptablen Lebensmitteln, häufig aufgrund sensorischer Empfindlichkeiten oder Angst vor aversiven Konsequenzen.
Komorbiditäten
ARFID ist häufig mit anderen psychischen Erkrankungen verbunden, darunter:
Angststörungen
Zwangsstörung
Autismus-Spektrum-Störung
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
Intellektuelle Behinderung
Diagnose
Die Diagnose von ARFID wird anhand einer gründlichen Untersuchung durch einen Arzt gestellt, einschließlich:
Anamneseerhebung: Detaillierte Beurteilung der Essgewohnheiten, der Gewichtsentwicklung, der begleitenden Symptome und möglicher Auslöser.
Körperliche Untersuchung: Bewertung von Gewicht, Größe, Vitalparametern und Anzeichen von Mangelernährung (z. B. trockene Haut, brüchiges Haar, Muskelschwund).
Psychologische Untersuchung: Erforschung der Gedanken, Gefühle und Überzeugungen in Bezug auf Lebensmittel sowie jeglicher Vorgeschichte von Trauma oder Missbrauch.
Behandlung
Die Behandlung von ARFID erfolgt in der Regel mit einem multidisziplinären Ansatz:
Ärztliche Überwachung: Regelmäßige Überwachung von Gewicht, Ernährungszustand und Wachstum, um eine angemessene Ernährung zu gewährleisten und Komplikationen vorzubeugen.
Ernährungsunterstützung: Nahrungsergänzungsmittel, Ernährungspläne und Sondenernährung können notwendig sein, um den Nährstoffbedarf zu decken.
Psychotherapie: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) und familienbasierte Therapie haben sich bei der Behandlung von ARFID als wirksam erwiesen.
Ergotherapie: Sensorisch basierte Ergotherapie kann Personen mit ARFID helfen, sensorische Empfindlichkeiten im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln zu überwinden.
Prognose
Die Prognose von ARFID hängt von der Schwere der Störung und dem Ansprechen des Einzelnen auf die Behandlung ab. Bei frühzeitiger Intervention und umfassender Betreuung können viele Menschen mit ARFID ihr Essverhalten und ihren Ernährungszustand verbessern.
Unterstützung
Es gibt Ressourcen, die Unterstützung für Personen mit ARFID und ihre Familien bieten, darunter:
National Eating Disorders Association (NEDA): Informationen, Unterstützung und Interessenvertretung für Personen mit Essstörungen und ihre Familien.
Academy for Eating Disorders (AED): Berufsverband, der Ressourcen und Schulungen für Kliniker bereitstellt, die Essstörungen behandeln.
Online-Foren und Selbsthilfegruppen: Plattformen, auf denen sich Menschen mit ARFID und ihre Familien vernetzen, Erfahrungen austauschen und Unterstützung suchen können.