Essstörungen sind komplexe psychische Erkrankungen mit biologischen, psychologischen und umweltbedingten Ursachen. Die genaue Ursache ist oft unklar und variiert zwischen den einzelnen Personen.
Risikofaktoren für die Entwicklung von Essstörungen
Psychische Erkrankungen: Menschen mit Essstörungen haben möglicherweise psychische Grundprobleme wie Angstzustände, Depressionen, geringes Selbstwertgefühl oder Zwangsstörungen.
Körperbildstörungen: Menschen mit Essstörungen haben möglicherweise ein verzerrtes Körperbild und nehmen sich trotz gegenteiliger Beweise als übergewichtig oder unattraktiv wahr.
Familiengeschichte: Ein Familienmitglied mit einer Essstörung zu haben, erhöht das Risiko, selbst eine zu entwickeln.
Umweltfaktoren: Die Exposition gegenüber Medienbildern, die Schlankheit betonen, Gewichtssticheleien und Mobbing können zur Entwicklung von Essstörungen beitragen.
Arten von Essstörungen
Anorexia nervosa: Menschen mit Anorexie nervosa schränken ihre Nahrungsaufnahme ein, was zu starkem Gewichtsverlust führt. Sie haben eine intensive Angst davor, Gewicht zuzunehmen, und ein verzerrtes Körperbild.
Bulimia nervosa: Menschen mit Bulimie nervosa essen in kurzer Zeit große Mengen an Nahrung, gefolgt von Reinigungsritualen wie Erbrechen, übermäßigen Sport oder dem Missbrauch von Abführmitteln.
Binge-Eating-Störung: Personen mit einer Binge-Eating-Störung nehmen übermäßig viel Nahrung in kurzer Zeit zu sich und haben während dieser Episoden das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Im Gegensatz zur Bulimie zeigen sie danach keine Reinigungsrituale.
Genetische und umweltbedingte Einflüsse
Zwillingsstudien deuten auf eine genetische Grundlage für Essstörungen hin, aber genetische Faktoren allein bestimmen ihre Entwicklung nicht. Umweltfaktoren wie die Ernährungsgewohnheiten, die Darstellung in den Medien und traumatische Erlebnisse spielen eine bedeutende Rolle.
Das Drei-Faktoren-Modell
Dieses Modell legt nahe, dass Botschaften von Medien, Gleichgesinnten und Eltern den Wunsch nach Schlankheit und die Tendenz einer Person beeinflussen, sich mit anderen zu vergleichen, was zu einem schlechten Körperbild und gestörtem Essverhalten führt.
Schützende Umweltfaktoren
Familienmahlzeiten, regelmäßiges Frühstück, Fähigkeiten zur Emotionsregulation und Achtsamkeitstechniken können zum Schutz vor Essstörungen beitragen.
Wechselwirkung zwischen Genen und Umwelt
Essstörungen entstehen durch das komplexe Zusammenspiel genetischer und umweltbedingter Faktoren. Weder Gene noch die Umwelt allein sind verantwortlich.
Epigenetik
Die Epigenetik untersucht, wie die Genexpression reguliert wird. Bestimmte Umweltfaktoren können die Genexpression verändern und das Risiko für Essstörungen erhöhen.
Schlussfolgerung
Die genaue Ursache von Essstörungen ist komplex und nicht vollständig geklärt. Verschiedene Faktoren, darunter psychische Erkrankungen, Körperbildprobleme, Familiengeschichte, Umwelteinflüsse, Genetik und ihr Zusammenspiel, tragen zur Entwicklung dieser Krankheiten bei.