Die kognitive Verarbeitungstherapie (KVT) ist ein spezieller psychotherapeutischer Ansatz, der Menschen helfen soll, die tiefgreifenden Auswirkungen traumatischer Erfahrungen zu verarbeiten und zu überwinden. KVT wurde von Patricia Resick, PhD, und anderen Psychologen entwickelt und konzentriert sich auf die Lösung der kognitiven und emotionalen Konflikte, die oft nach einem Trauma auftreten, insbesondere bei posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS).
Die KVT basiert auf der Erkenntnis, dass PTBS aus Konflikten zwischen den Überzeugungen einer Person vor dem Trauma und den neuen Informationen resultiert, die durch das traumatische Ereignis erlangt werden. Diese Konflikte, die häufig als „Stolpersteine“ bezeichnet werden, führen zu negativen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen, die die Heilung behindern. Die KVT befähigt Menschen, diese Stolpersteine zu erkennen und herauszufordern, und fördert die Entwicklung adaptiverer Wege, ihre traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten und zu integrieren.
Die KVT umfasst normalerweise 12 wöchentliche Sitzungen, die in Einzel-, Gruppen- oder einer Kombination aus beiden Formaten durchgeführt werden. Die Sitzungen sind in verschiedene Phasen unterteilt:
Psychoedukation: Die Patienten werden über PTBS, den KVT-Ansatz und die komplexe Beziehung zwischen Gedanken, Emotionen und Erfahrungen aufgeklärt.
Gedanken- und Gefühlsbewusstsein: Die Patienten werden sich ihrer Gedanken und Gefühle in Bezug auf das Trauma bewusster und erkennen, wie diese Faktoren ihr Wohlbefinden beeinflussen.
Kompetenzerwerb: Die KVT führt kognitive Bewältigungsstrategien ein, um negative Gedanken in Frage zu stellen und adaptivere Denkweisen über das traumatische Ereignis zu entwickeln.
Umstrukturierung von Überzeugungen: Die KVT befasst sich mit den Veränderungen in Überzeugungen und Perspektiven, die häufig nach einem Trauma auftreten, und zielt darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen Ansichten vor und nach dem Trauma zu schaffen.
Neuschreiben der Auswirkungsanweisung: Die Patienten reflektieren ihren Fortschritt, indem sie ihre Auswirkungsanweisung umschreiben, sie mit der ursprünglichen Version vergleichen und die Änderungen in ihrem Verständnis des Traumas hervorheben.
Die KVT wird in erster Linie zur Behandlung von Personen eingesetzt, die mit PTBS und traumabedingten Symptomen zu kämpfen haben. Sie zielt effektiv auf eine Reihe von Symptomen ab, darunter:
Forschungsergebnisse haben die Wirksamkeit der KVT bei der Reduzierung von PTBS-Symptomen, negativen Kognitionen und damit verbundenen Schwierigkeiten durchweg nachgewiesen:
Signifikante Reduzierung negativer Kognitionen: Die KVT reduziert effektiv die Intensität und Häufigkeit negativer Gedanken, die mit PTBS verbunden sind, was zu langfristigen positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden führt.
Positive Auswirkungen über die Symptomreduktion hinaus: Die KVT lindert nicht nur PTBS-Symptome, sondern hat auch positive Auswirkungen auf Bereiche, die in der Therapie nicht direkt angesprochen werden, wie z. B. verringerte Hoffnungslosigkeit und ein gesteigertes Selbstwertgefühl.
Größere Wirksamkeit im Vergleich zu anderen Therapien: Die KVT hat sich bei der Reduzierung von PTBS-Symptomen, einschließlich traumabedingter Depression und Angstzustände, als wirksamer erwiesen als andere Therapieformen.
Während die KVT im Allgemeinen sicher und effektiv ist, ist sie möglicherweise nicht für Personen mit bestimmten Erkrankungen geeignet, wie z. B. aktiver Psychose, Personen mit Drogen- oder Alkoholentwöhnung, akuter Suizidabsicht oder Personen mit Manie aufgrund einer bipolaren Störung. Es ist wichtig, vor Beginn der KVT alle Bedenken offen mit einem Arzt oder Psychologen zu besprechen.
Personen, die an einer kognitiven Verarbeitungstherapie interessiert sind, können nach ausgebildeten Therapeuten in ihrer Nähe suchen. Informationen über die KVT können auch von seriösen Organisationen wie dem National Center for PTSD oder der International Society for Traumatic Stress Studies eingeholt werden. Amerikanische Veteranen können über das Department of Veterans Affairs (VA) auf KVT-Dienste zugreifen.
Die KVT beinhaltet Hausaufgaben, Handouts und Schreibübungen, die über die Therapiesitzungen hinaus Engagement und Mühe erfordern. Es kann eine emotional herausfordernde Erfahrung sein, da es die Auseinandersetzung mit dem Trauma durch Schreiben oder Diskussion mit sich bringt. Die KVT bietet jedoch eine sichere und unterstützende Umgebung, in der die Patienten ihre Emotionen verarbeiten, Stolpersteine überwinden und eine Reise der Heilung von traumatischen Erfahrungen beginnen können.