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Disinhibited Social Engagement Disorder (DSED): Ein umfassender Überblick

Einführung:

Bei der Disinhibited Social Engagement Disorder (DSED) handelt es sich um einen Zustand in der Kindheit, der durch Schwierigkeiten beim Aufbauen emotionaler Bindungen zu anderen und eine mangelnde Hemmung gegenüber Fremden gekennzeichnet ist. Diese Störung entsteht aufgrund von Vernachlässigung, Trauma, Verlassenheit oder Missbrauch und beeinträchtigt die emotionale und soziale Entwicklung.

Merkmale und Symptome:

  • Mangelnde Angst vor Fremden: Kinder mit DSED zeigen keine typische Vorsicht gegenüber unbekannten Erwachsenen und interagieren bereitwillig mit ihnen.

  • Übermäßig vertrautes Verhalten: Sie zeigen übermäßig vertrautes körperliches und verbales Verhalten gegenüber Fremden, beispielsweise Umarmungen, Küsse oder sie sprechen sie intim an.

  • Fehlendes Einchecken: Diese Kinder fragen mitunter nicht um Erlaubnis oder informieren nicht die Bezugspersonen, wenn sie neue Umgebungen erkunden, was auf ein fehlendes Sicherheitsbewusstsein hindeutet.

  • Fehlen sozialer Grenzen: Sie haben nur minimale Hemmungen gegenüber Fremden, teilen persönliche Details, suchen emotionale Unterstützung oder verlassen sich bei der Orientierung auf Fremde.

Verhaltensänderungen in verschiedenen Altersstufen:

  • Kleinkinder: Halten Hände mit Fremden und setzen sich auf ihren Schoß.

  • Vorschulkinder: Aufmerksamkeitssuchendes Verhalten wie laute Geräusche, um Aufmerksamkeit zu erregen.

  • Schulkinder: Verbale und körperliche Übervertrautheit, unechte Ausdrucksformen von Emotionen und mangelnder Respekt vor sozialen Normen.

  • Teenager: Schwierigkeiten mit Gleichaltrigen, Eltern, Lehrern oder Trainern, rücksichtsloses, wahlloses Verhalten gegenüber Erwachsenen.

  • Erwachsene: Einige Studien deuten auf kognitive Beeinträchtigungen und emotionale Symptome im Erwachsenenalter hin.

Ursachen und Risikofaktoren:

  • Vernachlässigung: Hauptsächlich durch Vernachlässigung im Säuglingsalter verursacht, insbesondere in den ersten Lebensmonaten, was Bindung und Anhaftung beeinträchtigt.

  • Institutionelle Versorgung: Kinder, die in Einrichtungen oder Waisenhäusern aufwachsen, oder die mehrere Pflegefamilien durchlaufen, sind einem höheren Risiko ausgesetzt.

Diagnose und Prävalenz:

  • Kriterien: Eine Diagnose erfordert ein Verhaltensmuster, das eine übermäßige Interaktion mit Fremden beinhaltet, zusammen mit weiteren Kriterien.

  • Prävalenz: DSED ist relativ selten, jedoch häufiger in Hochrisikopopulationen.

Risiken und Bedenken:

  • Sicherheit: Die mangelnde Angst vor Fremden kann Sicherheitsrisiken bergen und erfordert ständige Wachsamkeit der Bezugspersonen.

  • Soziale Entwicklung: Kinder mit DSED kämpfen möglicherweise mit Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen.

Behandlung und Intervention:

  • Individuelle Pläne: Die Behandlung wird an die Bedürfnisse des Kindes angepasst und umfasst in der Regel eine Therapie für das Kind und die Bezugspersonen.

  • Stabile Betreuung: Die Bereitstellung einer stabilen und konsistenten Betreuung ist für den Aufbau einer sicheren Bindung unerlässlich.

  • Grenzen und Struktur: Das Setzen klarer Erwartungen, Regeln und Routinen kann Vertrauen fördern und Grenzen schaffen.

Schlussfolgerung:

Disinhibited Social Engagement Disorder ist eine komplexe Erkrankung, die eine professionelle Intervention erfordert. Mit konsequenter Betreuung, therapeutischer Unterstützung und einem förderlichen Umfeld können Kinder mit DSED sinnvolle Beziehungen aufbauen und die mit der Störung verbundenen Herausforderungen überwinden.

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