Wiederholungszwang, auch als Trauma-Inszenierung bezeichnet, bezieht sich auf ein psychologisches Phänomen, bei dem sich Personen wiederholt in Verhaltensweisen engagieren oder Erfahrungen suchen, die frühen Lebenserfahrungen ähneln, die oft mit vergangenen Traumata verbunden sind. Trotz der negativen Folgen, die sich aus diesen Handlungen ergeben, suchen sie weiterhin nach Erinnerungen an ihre traumatische Vergangenheit.
Sigmund Freuds Theorie
Sigmund Freud führte den Begriff des Wiederholungszwangs ein und verband ihn mit einem unbewussten Todestrieb. Seiner Theorie zufolge zwingt dieser Trieb Personen unbewusst dazu, sich selbst zu verletzen oder traumatische Ereignisse nachzustellen, um die Herrschaft über sie zu erlangen und letztendlich einen Abschluss zu erzielen.
Manifestationen des Wiederholungszwangs
Der Wiederholungszwang kann sich in verschiedenen Formen äußern:
Diese Verhaltensweisen können schädlich sein und Schwierigkeiten im Leben verursachen.
Wiederholende Situationen:
Sich immer wieder in Situationen zu begeben, die emotional oder körperlich schmerzhaft sind, obwohl man den Wunsch hat, sie zu vermeiden.
Selbstzerstörerische Handlungen:
Sich auf selbstzerstörerische Handlungen wie negative Selbstgespräche, Vermeidung oder Aufschieben einlassen.
Wiederholende Beziehungen:
Beziehungen suchen, die ungesunde Muster widerspiegeln, die man in der Vergangenheit erlebt hat.
Trauma nachstellen:
Ursachen des Wiederholungszwangs
Die Ursachen des Wiederholungszwangs sind vielfältig und komplex, aber es wurden mehrere Faktoren vorgeschlagen, die zu diesem Phänomen beitragen:
Unbewusste Muster und verdrängte Erinnerungen können dazu führen, dass Menschen sich auf unhilfreiche oder schädliche Verhaltensweisen einlassen, ohne vollständig zu verstehen, warum.
Bindungsstörungen:
Personen mit Bindungsstörungen, die aus früher Vernachlässigung oder einem Trauma resultieren, suchen möglicherweise im Erwachsenenalter ungesunde Beziehungen.
Konditionierte Assoziationen:
Wiederholende Verhaltensweisen können aus Assoziationen entstehen, die das Verhalten automatisieren.
Emotionale Dysregulation:
Schlecht gehandhabte emotionale Reaktionen auf negative Ereignisse können als Bewältigungsmechanismus zu einem Wiederholungszwang führen.
Persönlichkeitsmerkmale:
Bestimmte Eigenschaften wie Impulsivität oder Perfektionismus können die Wahrscheinlichkeit eines Wiederholungszwangs erhöhen.
Bewältigungsmechanismus:
Verbindung zu psychischen Erkrankungen
Der Wiederholungszwang wird oft mit bestimmten psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht, insbesondere mit solchen, die mit vergangenen Traumata zusammenhängen, darunter:
Wiederkehrende aufdringliche Gedanken, Rückblenden und Albträume sind typische Symptome einer PTBS.
Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS):
Behandlung und Bewältigungsstrategien
Wenn Sie Muster des Wiederholungszwangs in Ihrem Leben erkennen, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Behandlungsmöglichkeiten können umfassen:
Psychodynamische Therapie untersucht vergangene Erfahrungen, um unbewusste Muster zu erkennen.
Traumazentrierte Gruppentherapie:
Gruppentherapie bietet Unterstützung und einen sicheren Raum, um Traumaerfahrungen zu verarbeiten.
Somatische Therapie:
Selbsthilfestrategien:
Zusätzlich zur professionellen Hilfe können Selbsthilfestrategien bei der Bewältigung des Wiederholungszwangs helfen:
Das Praktizieren von Entspannungstechniken wie tiefem Atmen oder Meditation kann helfen, Stress und Angstzustände zu bewältigen.
Achtsamkeitsübungen:
Unterstützung suchen
Der Wiederholungszwang kann erhebliche Auswirkungen auf das geistige und emotionale Wohlbefinden haben. Es ist wichtig, die Zeichen zu erkennen und Unterstützung von Fachleuten und geliebten Menschen zu suchen, um sich von sich wiederholenden Mustern zu befreien und Heilung zu fördern.