Die operante Konditionierung basiert auf dem Prinzip der Verstärkung, einer grundlegenden Technik zur Verhaltensformung. Sie beinhaltet die Assoziierung eines gewünschten Verhaltens mit einer positiven Konsequenz, wodurch die Wahrscheinlichkeit seiner Wiederholung steigt.
B. F. Skinner führte das Konzept der Verstärkung in der Psychologie ein. Nach seiner Theorie gilt jede Konsequenz, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Reaktion erhöht, als Verstärkung. Diese positive Korrelation zwischen einer Handlung und ihrem positiven Ergebnis fördert die Wiederholung dieses Verhaltens.
Es gibt zwei Haupttypen der Verstärkung: primäre und sekundäre.
Primäre Verstärker zeichnen sich durch inhärente Belohnungseigenschaften aus. Sie besitzen eine angeborene Motivationskraft und befriedigen in der Regel grundlegende biologische Bedürfnisse, wie z. B.:
Ursprünglich neutrale Reize können sich zu sekundären Verstärkern entwickeln, indem sie mit primären Verstärkern gepaart werden. Bemerkenswerte Beispiele sind:
Die operante Konditionierung unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Arten von Verstärkung: positiver und negativer.
Positive Verstärkung beinhaltet die Präsentation einer angenehmen Konsequenz nach einem gewünschten Verhalten. Diese Belohnung, Lob oder jedes andere erwünschte Ergebnis erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten wiederholt wird.
Die negative Verstärkung beinhaltet die Beseitigung einer unangenehmen Konsequenz nach einem gewünschten Verhalten. Dies kann die Vermeidung eines unerwünschten Ergebnisses oder die Reduzierung einer unangenehmen Situation beinhalten. So kann beispielsweise das Erledigen der Hausaufgaben einem Kind ermöglichen, fernzusehen, wodurch eine potenziell unangenehme Situation beseitigt wird.
Der Zeitpunkt der Verstärkung beeinflusst auch die Stärke und Dauer eines Verhaltens. Es gibt vier primäre Verstärkungspläne:
Die Verstärkung eines gewünschten Verhaltens jedes Mal, wenn es auftritt, wird als kontinuierliche Verstärkung bezeichnet. Diese Methode erweist sich besonders in den Anfangsphasen des Lernens als effektiv.
Feste-Intervall-Pläne verstärken ein Verhalten nach einem vorgegebenen Zeitintervall, unabhängig von der Anzahl der Reaktionen.
Die Verstärkung bei festen-Verhältnis-Plänen erfolgt nach einer bestimmten Anzahl von Reaktionen.
Variable Pläne verstärken ein Verhalten nach zufälligen Zeitintervallen oder einer Anzahl von Reaktionen. Variable Pläne erweisen sich oft als erfolgreicher für die Aufrechterhaltung des Verhaltens über einen längeren Zeitraum hinweg.
Verstärkungstechniken finden in verschiedenen Bereichen breite Anwendung:
Bildung: Lehrer setzen Verstärkung ein, um gewünschte Verhaltensweisen bei Schülern zu fördern, wie z. B. das Erledigen von Aufgaben oder die aktive Teilnahme an Klassendiskussionen.
Verhaltensänderung: Verstärkung wird eingesetzt, um unerwünschtes Verhalten bei Kindern und Erwachsenen zu verändern. Positive Verstärkung kann beispielsweise gesunde Ernährungsgewohnheiten fördern oder Wutanfälle reduzieren.
Tiertraining: Tiertrainer verwenden Verstärkung, um Tieren bestimmte Verhaltensweisen beizubringen, z. B. Kunststücke zu vollführen oder Befehlen zu gehorchen.
Die Verstärkung spielt eine zentrale Rolle bei der Verhaltensformung, indem sie die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass erwünschte Handlungen wiederholt werden. Das Verständnis der verschiedenen Arten von Verstärkung und ihrer Zeitpläne ermöglicht es Einzelpersonen, positive Verhaltensweisen effektiv zu fördern und unerwünschte zu unterbinden.