Abweisendes Verhalten, das sich durch Gleichgültigkeit, Missachtung und Ignorieren auszeichnet, kann verletzend und respektlos sein und dazu führen, dass sich der Empfänger unerwünscht und unwichtig fühlt. Es äußert sich auf verschiedene Weise, beispielsweise:
Beispiele für abweisendes Verhalten:
- Ständiges Ignorieren oder Nichtgrüßen von jemandem
- Zeigen von Desinteresse oder aktives Ignorieren der Rede einer Person
- Häufiges Unterbrechen von Gesprächen
- Nicht Beantworten von Telefonanrufen, Textnachrichten oder E-Mails
- Abweisen von Vorschlägen oder Meinungen ohne Berücksichtigung
- Abgeben von knappen oder einsilbigen Antworten
- Ausschließen von Personen von Gruppendiskussionen oder -aktivitäten
- Ignorieren von Vorlieben oder Standpunkten einer Person
- Ungültigmachen oder Untergraben der Bedenken einer Person
- Behandeln von Beiträgen oder Ideen einer Person als unwichtig
Merkmale einer abweisenden Person:
- Verurteilende Denkweise: Sie neigen dazu, Urteile auf der Grundlage von Faktoren wie Aussehen, sozialem Status oder anderen Kriterien zu fällen, was zu abweisendem Verhalten gegenüber vermeintlich Unterlegenen führt.
- Mangelnde Priorisierung: Sie priorisieren andere nicht und behandeln sie als unwichtig oder weniger wertvoll.
- Kontrollbedürfnis: Abweisende Personen haben ein starkes Bedürfnis, Recht zu haben, und missachten die Meinungen anderer, da sie glauben, dass sie immer richtig liegen.
- Defensives Verhalten: Wenn sie mit ihrem ablehnenden Verhalten konfrontiert werden, werden sie defensiv, entschuldigen sich oder greifen sogar die andere Person an.
- Unfähigkeit, sich zu entschuldigen: Sie haben Schwierigkeiten, Fehler einzugestehen oder sich für ihre Taten zu entschuldigen, und behalten oft ihre Haltung bei, selbst wenn sie mit eindeutigen Beweisen konfrontiert werden.
- Mangel an Ernsthaftigkeit: Abweisende Personen nehmen die Vorschläge, Ideen oder Gefühle anderer nicht ernst und behandeln sie mit einem Gefühl von Leichtfertigkeit oder Desinteresse.
- Herablassendes Verhalten: Sie greifen möglicherweise zu Spott oder Sarkasmus, um andere herabzusetzen, ihr Selbstwertgefühl zu untergraben und ihnen das Gefühl der Minderwertigkeit zu geben.
- Bagatellisieren von Gefühlen: Anstatt die Gültigkeit der Gefühle einer Person anzuerkennen, tun sie diese als Überreaktionen oder unbedeutende Probleme ab und schmälern so ihre emotionalen Erfahrungen.
- Rückzug aus Konflikten: Anstatt Probleme anzugehen und zu lösen, ziehen sich abweisende Personen möglicherweise aus Konflikten zurück und lassen die andere Person verärgert und ungehört zurück.
Ursachen für abweisendes Verhalten:
1. Erlerntes Verhalten: Aufwachsen in einer Umgebung, in der Bezugspersonen oder Vorbilder abweisendes Verhalten zeigten, kann dazu führen, dass ähnliche Muster im Erwachsenenalter übernommen werden.
2. Bindungsstil: Menschen mit einem abweisend-vermeidenden Bindungsstil, der oft auf nicht reagierende Bezugspersonen in der Kindheit zurückzuführen ist, können sich von anderen distanzieren und abweisendes Verhalten als Abwehrmechanismus zeigen.
3. Geringes Selbstwertgefühl: Überraschenderweise können Menschen mit geringem Selbstwertgefühl abweisendes Verhalten zeigen, um ihr fragiles Selbstwertgefühl zu schützen und sich gegenüber anderen überlegen zu fühlen.
4. Emotionales Trauma: Menschen, die ein emotionales Trauma wie Verrat, Verlassenwerden oder Zurückweisung erlebt haben, können ein ablehnendes Verhalten entwickeln, um sich von anderen zu distanzieren und sich vor weiterem Schmerz zu schützen.
5. Passive Kontrolle: Manche Menschen nutzen abweisendes Verhalten als eine Form passiver Kontrolle über andere, um Aufmerksamkeit und Zuneigung vorzuenthalten und so ihre Dominanz zu behaupten.
6. Konfliktvermeidung: Menschen, die Konflikte vermeiden, greifen möglicherweise auf abweisendes Verhalten zurück, anstatt sich direkt mit Problemen auseinanderzusetzen.
7. Mangelnde Fähigkeiten zur Aggressionsbewältigung: Abweisendes Verhalten kann auch aus Problemen mit der Wutbewältigung resultieren, bei denen die Person Schwierigkeiten hat, ihre Emotionen effektiv zu kontrollieren.
Bewältigung von Interaktionen mit einer abweisenden Person:
- Setzen Sie Grenzen: Kommunizieren Sie der abweisenden Person Ihre Grenzen und Erwartungen klar und drücken Sie dabei entschieden Ihre Notwendigkeit einer respektvollen Behandlung aus.
- Bleiben Sie gelassen: Bewahren Sie die Fassung und vermeiden Sie es, emotional auf abweisendes Verhalten zu reagieren. Bleiben Sie ruhig und verhindern Sie eine Eskalation der Situation.
- Vermeiden Sie Auseinandersetzungen: Sich aus Auseinandersetzungen zurückzuziehen kann weitere Konflikte und Frustrationen verhindern.
- Suchen Sie Unterstützung: Ein Gespräch mit einem vertrauenswürdigen Freund, einem Familienmitglied, einem Therapeuten oder einem Berater kann emotionale Unterstützung und Anleitung im Umgang mit der Situation bieten.
- Ziehen Sie professionelle Hilfe in Erwägung: Wenn das abweisende Verhalten stark ausgeprägt ist oder emotionale Belastungen verursacht, kann die Inanspruchnahme professioneller Hilfe von Vorteil sein.
- Praktizieren Sie Selbstfürsorge: Priorisieren Sie Selbstfürsorgeaktivitäten, die Ihr Wohlbefinden und Ihre Widerstandsfähigkeit fördern.
Denken Sie daran, dass abweisendes Verhalten oft ein Spiegelbild der eigenen Probleme der abweisenden Person ist und nicht ein Spiegelbild Ihres Wertes. Das Verständnis der Ursachen und das Erlernen effektiver Bewältigungsstrategien kann Ihnen helfen, den Umgang mit abweisenden Personen besser zu meistern und gleichzeitig Ihr eigenes Wohlbefinden zu schützen.