Wichtige Forschungsergebnisse: - Neuere Studien zeigen, dass dunkle Empathen nicht unbedingt „gefährlich“ sind, wie bisher angenommen wurde. - Das Verständnis für dunkle Empathie kann zu Interventionsstrategien und zum Abbau von Stigmata beitragen. - Laufende Forschungen untersuchen die Zusammenhänge zwischen dunkler Empathie und anderen Verhaltensweisen.
Zeitgenössische Forschungserkenntnisse: Dr. Nadja Heym und Dr. Alexander Sumich von der Nottingham Trent University haben Untersuchungen über dunkle Empathie durchgeführt, um weit verbreitete Missverständnisse, die durch YouTube-Videos verbreitet werden, zu bekämpfen.
Ursprünge der Studie über dunkle Empathie: Ihre Forschung wird durch das wachsende Interesse am Konzept der „dunklen Triade“ vorangetrieben, welches Psychopathie, Machiavellismus und Narzissmus umfasst und in Psychologie und Medien große Aufmerksamkeit erregt hat.
Empathie in der dunklen Triade: Eine Neubewertung: Heym und Sumich stellen die weit verbreitete Annahme in Frage, dass Individuen mit Eigenschaften der dunklen Triade keinen Empathieempfinden haben. Sie stellen die Möglichkeit in den Raum, dass Einzelne sowohl dunkle Eigenschaften als auch empathische Fähigkeiten aufweisen, wodurch die Vorstellung einer sich gegenseitig ausschließenden Beziehung in Frage gestellt wird.
Verwendung der Latent-Profile-Analyse: Mithilfe der Latent-Profile-Analyse untersuchten die Forscher Daten aus einer allgemeinen Bevölkerungsbefragung. Ihre Ergebnisse zeigten vier unterschiedliche Profilcluster: traditionelle dunkle Triade, traditioneller Empath, Typische und dunkle Empathen. Interessanterweise zeigten dunkle Empathen ein hohes Maß an Perspektivenübernahme, ähnlich wie traditionelle Empathen, während sie gleichzeitig ein Maß an dunklen Eigenschaften beibehielten, das mit der dunklen Triade vergleichbar war.
Konventionelles Verständnis in Frage stellen: Diese Ergebnisse stellen bestehende Forschungsergebnisse in Frage und lösen Debatten unter Experten aus. Die Forscher betonen, dass dunkle Empathen aufgrund ihrer erhaltenen empathischen Fähigkeiten möglicherweise nicht von Natur aus gefährlich sind.
Über forensische Populationen hinaus: Bisherige Forschungen über die dunkle Triade haben sich weitgehend auf forensische Populationen wie Gefangene konzentriert. Sumichs und Heyms Studie, die in einem nicht-forensischen Kontext durchgeführt wurde, eröffnet Möglichkeiten für Interventionen wie das Training in Selbstmitgefühl. Dunkle Empathen kämpfen häufig mit geringem Selbstmitgefühl und harscher Selbstkritik.
Zukünftige Forschungsrichtungen: Die Forscher planen, sich eingehender mit den Überschneidungen zwischen dunkler Empathie und anderen Verhaltensweisen zu befassen. Ihr Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis dieses Persönlichkeitstyps zu entwickeln, um Einzelpersonen zu unterstützen und das mit dunklen Empathen verbundene Stigma zu verringern.