Moderator: Amy Morin, LCSW
Zusammenfassung:
Die Qualität einer Arbeitsumgebung hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das emotionale, psychische und physische Wohlbefinden einer Person. Eine negative Arbeitsumgebung kann zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, darunter Depressionen, Angstzustände und Drogenmissbrauch.
Eine schlechte psychische Gesundheit von Arbeitnehmern hat auch wirtschaftliche Folgen für Unternehmen und Organisationen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass fünf der zehn weltweit häufigsten Ursachen für Behinderungen mit der psychischen Gesundheit zusammenhängen. Die geschätzten weltweiten wirtschaftlichen Kosten für Produktivitätsverluste aufgrund psychischer Probleme belaufen sich auf etwa 1 Billion US-Dollar pro Jahr.
Im Gegensatz dazu kann eine positive Arbeitsumgebung das Wohlbefinden der Mitarbeiter fördern, die Produktivität steigern und Fehlzeiten reduzieren. Dies kann auch zu wirtschaftlichen Gewinnen für das Unternehmen oder die Organisation führen.
Das Vitaminmodell für psychische Gesundheit
Das Vitaminmodell für psychische Gesundheit hilft uns zu verstehen, wie Umweltfaktoren das Wohlbefinden beeinflussen. So wie Vitamine die physische Gesundheit beeinflussen, legt das Modell nahe, dass bestimmte psychologische Merkmale der Umwelt („Umweltvitamine“) für das Wohlbefinden unerlässlich sind, ihre Wirkung jedoch je nach ihrem Gehalt variiert.
Merkmale eines gesunden Arbeitsplatzes
Die Forschung hat 12 Merkmale eines gesunden Arbeitsumfeldes identifiziert, die mit dem Wohlbefinden von Mitarbeitern und Organisationen korrelieren:
Möglichkeit zur persönlichen Kontrolle und Entscheidungsfindung: Mitarbeiter haben ein Mitspracherecht bei Entscheidungen, die ihre Arbeit betreffen, und können ihre Arbeitsgestaltung und ihren Zeitplan beeinflussen.
Möglichkeiten zur Nutzung, Entwicklung und Aneignung von Fähigkeiten: Mitarbeiter werden herausgefordert und haben die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, bestehende Fähigkeiten zu entwickeln und beruflich zu wachsen.
Extern generierte Ziele und Aufgaben: Die Arbeit ist sinnvoll und hat klare Ziele, die den Mitarbeitern ein Gefühl von Sinn und Orientierung geben.
Vielfalt an Jobinhalten und Standorten: Mitarbeiter haben die Möglichkeit, an verschiedenen Aufgaben und an unterschiedlichen Standorten zu arbeiten, wodurch Monotonie und Langeweile vermieden werden.
Umweltklarheit, Rollenklarheit, Aufgaben-Feedback und geringe zukünftige Unklarheit: Mitarbeiter verstehen ihre Rollen und Verantwortlichkeiten, erhalten regelmäßiges Feedback zu ihrer Leistung und haben ein klares Verständnis ihrer Karrierechancen.
Soziale Unterstützung, Qualität und Quantität sozialer Interaktionen: Mitarbeiter fühlen sich von ihren Kollegen, Vorgesetzten und der Organisation unterstützt und fördern so ein Gefühl der Zugehörigkeit und Teamarbeit.
Verfügbarkeit von Geld und Ressourcen: Mitarbeiter haben Zugriff auf die finanziellen und materiellen Ressourcen, die sie benötigen, um ihre Arbeit effektiv auszuführen.
Physische Sicherheit und sichere Arbeitsbedingungen: Mitarbeiter arbeiten in einer sicheren Umgebung, frei von physischen Gefahren und Gewalt.
Wertvolle soziale Position und sinnvolle Arbeit: Mitarbeiter empfinden ihre Arbeit als von der Organisation und der Gesellschaft geschätzt und als Beitrag zu einem größeren Ziel.
Unterstützende Betreuung und Führung: Führungskräfte bieten den Mitarbeitern Ermutigung, Anleitung und Unterstützung und schaffen so ein positives Arbeitsumfeld.
Berufsaussichten und Aufstiegs- oder Rollenwechselmöglichkeiten: Mitarbeiter sehen Möglichkeiten für berufliches Wachstum und Entwicklung innerhalb der Organisation.
Gleichbehandlung und Gerechtigkeit innerhalb der Organisation und ihrer Beziehungen zur Gesellschaft: Mitarbeiter empfinden Gerechtigkeit und Gerechtigkeit am Arbeitsplatz und den Umgang der Organisation mit externen Stakeholdern.
Weitere Bestandteile eines gesunden Arbeitsplatzes
Neben den 12 Merkmalen, die im Vitaminmodell beschrieben sind, wurden weitere Bestandteile mit dem Wohlbefinden von Mitarbeitern und Organisationen in Verbindung gebracht:
Bekämpfung des Stigmas psychischer Gesundheit und Bereitstellung notwendiger Unterstützung und Ressourcen: Organisationen bekämpfen aktiv das Stigma psychischer Gesundheit und bieten ihren Mitarbeitern Zugang zu Beratung, Therapie und anderen Unterstützungsdiensten.
Beteiligung der Mitarbeiter an der Entscheidungsfindung und erhöhte Autonomie bei der Arbeit: Mitarbeiter haben Mitspracherecht bei Entscheidungsprozessen, die ihre Arbeit betreffen, und erhalten mehr Kontrolle über ihre Arbeitsplätze.
Flexible Arbeitszeiten und Leistungen zur Bewältigung der Anforderungen von Beruf und Privatleben: Organisationen bieten flexible Arbeitsregelungen wie flexible Arbeitszeiten, Telearbeit und bezahlte Freistellungen an, um Mitarbeitern zu helfen, Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen.
Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten, wie z. B. Weiterbildung und Führungskräfteentwicklung: Organisationen bieten Mitarbeitern Möglichkeiten zum Lernen und beruflichen Wachstum, darunter Schulungsprogramme, Workshops und Konferenzen.
Wellness-Programme mit Schwerpunkt auf körperlicher und geistiger Gesundheit, einschließlich Stressbewältigung, Gewichtsverlust und Raucherentwöhnung: Organisationen bieten Programme zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Mitarbeiter an, darunter Stressbewältigungsworkshops, Gewichtsverlustprogramme und Raucherentwöhnungsprogramme.
Anerkennung und Belohnung der Mitarbeiter, monetär und nicht monetär: Organisationen erkennen und belohnen die Leistungen und Beiträge der Mitarbeiter und fördern so ein Gefühl der Wertschätzung und Motivation.
Psychische Sicherheit und stärkenbasierte Organisationen
Die Psychologin Dr. Jacinta Jiménez definiert psychologische Sicherheit als ein Klima, in dem sich Einzelpersonen ausdrücken und respektiert und einbezogen fühlen können, was besonders in Teams wichtig ist. Teams, denen es an psychologischer Sicherheit mangelt, erleben weniger Motivation, Moral, Kreativität und Innovation.
Mitarbeiter in stärkenorientierten Organisationen neigen dazu, eine längere Betriebszugehörigkeit, eine höhere