Ein Kindheitstrauma ist ein Ereignis, das ein Kind erlebt und das als lebensbedrohlich, gewalttätig und/oder gefährlich empfunden wird. Es kann zu Angst und erheblichen psychischen, physischen oder emotionalen Schäden führen. Das traumatische Ereignis kann ein einmaliges Vorkommnis sein, etwa ein Autounfall, der Tod eines geliebten Menschen oder eine Naturkatastrophe. Es kann aber auch länger andauern, etwa bei Missbrauch, Vernachlässigung oder Mobbing.
Ein Trauma kann bei Kindern negative Folgen für ihr körperliches, geistiges, soziales und emotionales Wohlbefinden haben. Es kann sie zudem bis ins Erwachsenenalter begleiten und das Risiko für Depressionen, Selbstverletzung und risikoreiches Verhalten erhöhen.
Emotionale Zeichen eines Traumas
- Gefühl von Trauer oder Wertlosigkeit
- Heftige Wutausbrüche und Aggression
- Leicht zu erschrecken oder verängstigen
- Schuld oder Scham
- Deprimiert oder einsam
- Angst bei Trennung von einem Elternteil
- Vermehrtes Weinen oder Schreien
- Gefühl von Scheu oder Druck
Verhaltensbedingte Zeichen eines Traumas
- Geringe Frustrationstoleranz
- Dissoziation, Rückzug oder ein Gefühl der Verschlossenheit oder Abgeschottetsein
- Schwierigkeiten beim Fokussieren oder Konzentrieren
- Regressives Verhalten, etwa Bettnässen oder Daumenlutschen
- Verweigerung, zur Schule zu gehen
- Häufiges Weinen
- Schwierigkeiten beim Einschlafen
- Plötzliche Gewichtszunahme oder -abnahme
- Veränderungen der Essgewohnheiten oder Anzeichen einer Essstörung
- Rücksichtsloses und riskantes Verhalten, etwa Drogenmissbrauch oder unangemessene sexuelle Aktivitäten
- Selbstverletzung oder Suizidalität
- Ausgeprägte Besorgnis in Bezug auf die Sicherheit
- Nachspielen des traumatischen Ereignisses, insbesondere bei jüngeren Kindern
Physische Zeichen eines Traumas
- Negative Auswirkungen auf das Immunsystem, wodurch das Kind anfälliger für Krankheiten wird
- „Krankheitssyndrom“, gekennzeichnet durch Trägheit, Kopfschmerzen und Bauchschmerzen
- Körperliche Dysregulation, bei der das Kind zu stark oder zu wenig auf sensorische Reize reagiert
- Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Berührungen, Licht oder Gerüchen
- Beschwerden über Schmerzen ohne körperliche Ursache
- Desensibilisierung gegenüber physischen Empfindungen, die zu einer Unempfindlichkeit gegenüber Schmerz oder Berührung führt
Screening
Kinderärzte verwenden validierte Screening-Instrumente zur Beurteilung der Entwicklung, psychischen Gesundheit und des Verhaltens eines Kindes. Damit kann festgestellt werden, ob die Symptome eines Kindes auf ein Trauma zurückzuführen sind.
Ressourcen für Eltern und Pflegekräfte
Wenn Ihr Kind ein Trauma erlebt hat, stehen Ihnen Ressourcen zur Verfügung, um Sie zu unterstützen. Sie können die Childhelp National Child Abuse Hotline unter 1-800-422-4453 anrufen oder eine SMS senden, um mit einem professionellen Krisenberater zu sprechen.
Ein Rat von Verywell
Jedes Kind reagiert anders auf ein Trauma. Dies hängt von Faktoren wie der Schwere des Ereignisses, dem Alter des Kindes und seinem Unterstützungssystem ab. Nach einem traumatischen Ereignis kann es schwierig sein, sich auf den weiteren Verlauf zu konzentrieren. Kinder können sich jedoch erholen, wenn sie sich sicher fühlen und die Unterstützung der Erwachsenen in ihrem Leben erfahren.