Lernen umfasst verschiedene Methoden, mit denen Einzelpersonen Wissen erwerben und bestehende Ideen ändern.
Akkommodation ist eine wichtige Methode, die es Einzelpersonen ermöglicht, ihr bestehendes Wissen und ihre Überzeugungen anzupassen, um neue Informationen zu integrieren.
Akkommodation als Anpassungsprozess:
Jean Piaget führte Akkommodation als Teil des kognitiven Anpassungsprozesses ein.
Durch Akkommodation verändern Individuen ihre bestehenden Schemata (mentale Repräsentationen von Wissen), um neue Informationen oder Erfahrungen aufzunehmen.
Akkommodation in Aktion
Beispiel für Akkommodation:
Betrachte das Schema eines Kindes für Hunde. Wenn sie auf Katzen treffen, könnten sie zunächst annehmen, dass Katzen auch Hunde sind, da beide vier Beine haben.
Wenn sie lernen, dass Katzen eine andere Kategorie sind, modifiziert das Kind sein Schema für Hunde, um ein neues Schema für Katzen zu erstellen. Dies ist ein Beispiel für Akkommodation.
Akkommodation bei Erwachsenen:
Akkommodation ist nicht auf Kinder beschränkt. Auch Erwachsene erfahren Akkommodation, wenn sie auf neue Informationen oder Erfahrungen stoßen, die ihre bestehenden Schemata in Frage stellen.
Dadurch können sich ihre Überzeugungen oder Einstellungen ändern.
Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkommodation:
Zwischen Akkommodation und ihrem komplementären Prozess, der Assimilation, besteht ein empfindliches Gleichgewicht.
Bei der Assimilation werden neue Informationen in bestehende Schemata eingepasst.
Während die Assimilation für eine effiziente Informationsverarbeitung unerlässlich ist, kann eine übermäßige Assimilation zu Starrheit und einer Abneigung führen, neue Informationen zu akzeptieren, die nicht zu bestehenden Überzeugungen passen.
Umgekehrt kann eine übermäßige Akkommodation zu Instabilität und einem Mangel an Kohärenz in der Wissensstruktur einer Person führen.
Bestimmung von Akkommodation oder Assimilation:
Die Unterscheidung zwischen Akkommodation und Assimilation kann schwierig sein.
Akkommodation beinhaltet normalerweise erhebliche Änderungen am bestehenden Wissen, während Assimilation das Aufrechterhalten des bestehenden Wissens beinhaltet.
Welcher Prozess in einer bestimmten Situation „gewinnt“, hängt von Faktoren wie der Art der neuen Informationen, der Stärke des bestehenden Schemas und der kognitiven Flexibilität des Einzelnen ab.
Fazit:
Akkommodation ist ein wesentlicher Aspekt des Lernens und der Anpassung, der es Einzelpersonen ermöglicht, neue Informationen und Erfahrungen in ihre bestehenden kognitiven Rahmenwerke zu integrieren.
Ein Gleichgewicht zwischen Akkommodation und Assimilation ist für effektives Lernen und Entwicklung von entscheidender Bedeutung.